Adapter für den HORL-Rollschleifer
Beim vorangegangenen Projekt „Laser-Goniometer“ konnte man es ja schon ahnen: Ich bin ein Fan von scharfen Messern.
Auf dem ersten Bild sieht man meine Sammlung aus japanischen Damaszner Messern der Firma „Kai Shun“. Die Sammlung stellt ein kleines Vermögen dar.
Durch einen Kumpel aus Leipzig (Chefkoch eines asiatischen Spitzenrestaurants dort), der enge Verbindungen nach Vietnam hat und das Land mehrfach im Jahr besucht, kam Ende 2022 noch etwas ganz besonderes hinzu: Ein handgeschmiedetes Kochmesser aus Damaststahl, hergestellt in der traditionellen Schmiedekunst (Bild 2). Es hat einen unglaublichen Schleifwinkel von 7° (15° sind schon ungewöhnlich und 20° eher normal), der auf „Null geschliffen“ ist. Das bedeutet, dass dieses Messer keine separate Schneidfase hat, sondern diese praktisch von der Schneidkante bis zum Messerrücken verläuft. Dadurch ist das Messer bei einer Höhe von 9,5 cm am Rücken nur 1,2 mm dick. Dieses Messer ist so scharf wie keines, das ich vorher besessen habe.
Wenn er das nächste Mal in Vietnam ist, dann möchte ich eines in der gleichen Form, aber mit einer Kupfertrennlage. Das sieht einfach mega aus (Bild 3). Das abgebildete Messer hat der gleiche Messerschmied in Hanoi gefertigt, von dem auch mein Neuzugang stammt.
Nun aber mal weg von den Messern. Wer nämlich scharfe Messer liebt, der braucht auch etwas, um sie scharf zu halten, nämlich einen Messerschärfer. Seit Jahren benutze ich den „HORL Rollschleifer“, ein absolut geniales Teil. (Wer sich dafür interessiert, der klicke einfach mal hier.) Zwischenzeitlich besitze ich 3 „normale“ Grundkörper vom Rollschleifer und einen „Pro“ (ganz rechts im Bild). Dieser hat ein integriertes Planetengetriebe, wodurch sich die Schleifscheiben mit der dreifachen Geschwindigkeit drehen. Man sieht meine Sammlung auf Bild 4. Hinzugekommen sind mittlerweile noch 3 Schleifscheiben eines anderen Anbieters. Es sind sogenannte „Belgische Brocken“, die schon zur Römerzeit als exzellente Schlafmittel berühmt waren.
Die Messer selbst werden durch eine Lehre in einem Winkel gehalten, der Rollschleifer wird dann mit den senkrecht stehenden Schleifscheiben horizontal an ihnen entlang geführt. (Bei YouTube gibt es unzählige Videos dazu.) Die ersten Lehren hatten nur einen Winkel von 20°, die neueren haben zwei mit wieder 20° und zusätzlich 15°. Für die meisten Messerliebhaber mag dies genügen, aber wenn ich mein vietnamesisches mal schleifen möchte, dann maximal mit 10°. Es müssen schon etwas mehr als 7° sein, denn sonst würde ich ja die ganze Seite der Klinge ruinieren. Ich muss also eine kleine Schneidfase, die heute nicht existiert, aufbringen.
Viele, die andere Winkel als 15° oder 20° mit dem HORL schleifen wollen, helfen sich damit, einfach etwas unter die Lehre auf einer Seite zu legen und so den Schleifwinkel zu ändern. In den betreffenden Foren finden sich dann Ratschläge wie „erhöhst Du die Lehre an der Rückseite um X mm, dann erhöht sich der Schleifwinkel um Y°“. Das ist natürlich alles andere als präzise. Und wer z.B. in mein Laser-Goniometer (oder von einem anderen Anbieter) investiert hat, der will es eben präzise.
Also habe ich 2 Adapter (Bilder 5 und 6) konstruiert und in 3D gedruckt, die einen zusätzlichen Winkel von 5° bzw. 8° bieten. Je nachdem wie man die Adapter unterlegt, wird der Schleifwinkel um die Gradzahl erhöht oder verringert. Es lassen sich also folgende Winkel realisieren:
Auch diese Adapter biete ich bei eBAY an.