Ägypten 2023: 02.06.2023 - Anreise und Tag 1
Wir hatten erstaunlicherweise ganz gut geschlafen und auch das Taxi war vorzeitig da. So waren wir dann schon um 02:45 am Flughafen. Den Schalter von Marabu mussten wir nicht suchen, denn da standen schon ca. 40 Paare mit Gepäck in der Schlange. Als kurz nach 03:00 Uhr drei Schalter geöffnet wurden, ging ich hin und fragte, ob es für Business Class einen extra Schalter gäbe. „Nein, Marabu hat keine Business Class“ war die Antwort.
Die Schlange wurde erstaunlich schnell abgebaut, alles ging sehr schnell. Doch dann kamen wir dran. Unser Gepäck wog 66 kg und Business Class bedeutet zwei mal 30kg. Nun hatte ich aber schon 10kg Übergewicht hinzugebucht und das machte der Dame denn doch ziemlich Probleme. Irgendwann hatte sie es geschafft.
Vor der Security waren lange Schlangen, aber mit Business Class kann man die Speed Line benutzen. Nach knapp 15 Minuten waren wir durch. Ein Vorteil der Business Class, es sollte jedoch der einzige bleiben.
Wir hatten noch genug Zeit und so gab es für jeden von uns einen Kaffee und wir teilten uns eine Brezel. Als um 04:30 Uhr die Duty Free Shops öffneten, kauften wir dort noch ein. (Man darf Tina nicht vor einem Riesenangebot von Biotherm stehen lassen!). Dann ging es zum Gate.
Um 05:45 Uhr, der Start sollte ja um 06:15 Uhr sein, kam die Durchsage, dass sich das Boarding verzögern würde, da die Crew noch nicht da sei. Können die nicht so aufstehen, dass sie ihre Arbeit pünktlich beginnen?
Dann ging es los. Mit dem Bus! Der Busfahrer kam herein und sagte zu uns allen: „Also, ich mache den Job seit über 15 Jahren. Ich bringe euch garantiert zum richtigen Flugzeug. Nun lauft nicht kreuz und quer über das Flugfeld wie nun den letzten Tagen, nur weil auf dem Flugzeug nicht Marabu steht!“ Na, das war ja eine Ansage. Auf dem Flugzeug stand nichts. Noch nicht einmal auf dem Seitenleitwerk war das Logo der Fluglinie aufgemalt. Irgendein altes war notdürftig übermalt worden. Allein die Registrationsnummer war deutlich zu lesen. Sie begann mit „YR“. Ein Flugzeug aus Rumänien? Endlich konnten wir einsteigen. Ich prüfte das Fertigungsjahr: 2007! Na diese Maschine war zumindest gut eingeflogen.
Wir hatten, wie für Business Class üblich die Plätze 1A und 1C, der dazwischen blieb frei. Andere, die auch Business Class gebucht hatten, hatten weniger Glück. Sie saßen wie in der Economy in Dreierreihen. Unmut regte sich. Wo blieb der Sekt zur Begrüßung? Fiel mangels Sekt aus. Und flogen wir los? Nein, denn das Gepäck stand noch neben dem Flugzeug. Als das dann verstaut war, ging es noch immer nicht los, denn es gab Probleme, die Treppen vom Flugzeug weg zu rollen.
Mit 50 Minuten Verspätung ging es dann los. Vom Flug selbst ist wenig zu berichten. Es gab einen Snack, aber das gebuchte und bereits bezahlte Mittagessen fiel aus. „Entertainment“ war in dieser alten Kiste ein Fremdwort Noch nicht einmal ein Display der Reiseroute wurde gezeigt. Monitore waren vorhanden, aber aus. Vermutlich defekt wie die Anzeige des WC. Die stand immer auf „besetzt“.
Stilgerecht landeten wir dann auch vor dem alten Terminal des Flughafens. Von der Verspätung war nichts aufgeholt worden. Lange Schlangen bildeten sich vor den Visa-Verkäufen. Wir gingen an allen vorbei und waren plötzlich ganz allein vor dem Zöllner. Alles prima und weiter ging es zum Gepäck. Bald kam das auch. Natürlich hatten unsere Koffer keinen „Priority-Anhänger“. Und so mussten wir warten, bis wir alle 4 zusammen hatten.
Wir haben fest beschlossen, dass ich mich erstens bei Condor beschweren und eine Minderung verlangen werde und zweitens, dass wir uns für das nächste Jahr nach Alternativen umschauen werde.
Das Wetter war sehr dunstig und die Sonne schien durch einen ziemlichen Schleier. Die Temperatur betrug 41°C. Zudem war es für hiesige Verhältnisse mit 33% rel. LF ziemlich schwül. Daran mussten wir uns erstmal gewöhnen. Vor dem Flughafen wartete Hany auf uns und begrüßte uns herzlich. Über unsere Mitbringsel für ihn und seine Familie freute er sich sehr. Er brachte uns dann zum Hotel, wo uns die General Managerin des Hotels, Mandy, begrüßte. Wir checkten ein, was man hier im Sitzen auf einem Sofa macht. An alle unsere Sonderwünsche war gedacht worden: An die zusätzlichen Bügel, den extra Kleiderständer, die zusätzlichen WLAN-Zugänge (5 statt 3) und meine orangenen Säcke, die im Nachbarhotel lagerten, waren auch schon auf dem Zimmer. Einfach perfekt!
Nachdem Tina alles ausgepackt und ich die komplette Technik lauffähig hatte, spazierten wir noch zur Bar des ehemaligen Hotels und gingen dann im neuen zum Abendessen. Danach fielen wir dann todmüde und erschöpft in die Betten.