Gassensor
Über meinen Kumpel Guido aus Thüringen habe ich ja schon bei der Beschreibung der Pegelmessung und der Pumpensteuerung berichtet. Er arbeitet als Schichtleiter in einer Firma, die - insbesondere medizinische - Gläser herstellt.
Ende 2022 berichtete er davon, dass sie in der Firma ein Problem hätten. Sie verbrauchten dreimal soviel Wasserstoff als üblich und das bei einer etwa auf die Hälfte gedrosselten Produktion. Es konnte also etwas nicht stimmen. Irgendwo musste ein Leck sein. Er meinte, man müsste doch einen Gassensor bauen können. Und schon begann ein neues Projekt.
Die ganzen Bauteile schwirrten bei uns noch herum und so konnte es losgehen. Diskutiert haben wir, wie die Meldung geschehen sollte, wenn vom Sensor Gas erkannt wird. Die Halle ist sehr hoch und die Hauptleitungen für die Gase verlaufen zum Teil direkt unter der Decke. Einen Großteil der Schnüffelarbeit würde daher auf einem Hubwagen stattfinden. Daher sollte die Meldung möglichst rudimentär sein. Schließlich haben wir uns auf eine Anzeige mit zwei Neopixeln geeinigt. Auf dem obigen Bild sieht man sie in dem linken Gehäuse. Auf dem unteren Bild sieht man sie ganz rechts im unverdauten Zustand.
Apropos „Einschalten“: Um den Aufbau und die Bedienung möglichst einfach zu halten, wurde auf einen Einschalter verzichtet. Legt man die Batterie in den außen montierten Halter (auf den Bildern schwarz) ein, startet das Gerät. Zum Ausschalten entnimmt man die Batterie. Dies hat den großen Vorteil, dass das Gerät nie ausgeschaltet wird, die Batterie aber im Halter bleibt und dann irgendwann ausläuft.
Ein Neopixel beginnt grün zu Blinken, wenn das Gerät eingeschaltet wird. Es dauert etwa eine Minute, bis der Sensor funktionsfähig aufgeheizt ist. Dann leuchtet der Neopixel konstant grün. Mit dem anderen Neopixel wird die Konzentration des Gases angezeigt. Er wechselt seine Farbe von Grün über Orange zu Rot. Im Endzustand wurde beides an einen Besenstiel geschraubt, um einen möglichst großen Radius zu erhalten.
Alle Gehäuseteile habe ich konstruiert und Guido hat sie gedruckt. Die Entwicklungszeit zog sich über den Jahreswechsel hin und Anfang Januar 2023 konnte das Leck aufgespürt werden. Guido erhielt dafür von seiner Firma sogar eine kleine Prämie.